Waldrechnungen

Bei den Waldrechnungen (forest accounts) werden Daten über die nationalen Waldressourcen und die wirtschaftliche Tätigkeit im Wirtschaftsbereich Forstwirtschaft und Holzeinschlag erfasst und in einer Weise dargestellt, die mit den im Rahmen des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) übermittelten Daten vollständig kompatibel ist.

Zu diesem Zweck werden die Bestände und Ströme von Waldressourcen (bewaldete Flächen und Holzbestand) und die Wirtschaftstätigkeit (Forstwirtschaft und Holzeinschlag) ermittelt und statistisch erfasst.

Wald wird dabei definiert als eine Fläche von mehr als 0,5 Hektar mit über fünf Meter hohen Bäumen und einem Überschirmungsgrad von mehr als 10 % oder mit Bäumen, die auf dem jeweiligen Standort diese Werte erreichen können.

Im Rahmen der Waldrechnungen werden dabei Vermögenskonten für bewaldete Flächen und Holzbestand erstellt, unter Berücksichtigung der betreffenden bewaldeten Flächen, der jährlichen Nettozunahme des Holzbestandes sowie von Entnahme und unwiederbringlichen Verlusten. Es werden somit vorrangig die Waldflächen und ihr für die Holzgewinnung verfügbarer Anteil gemessen und die Veränderung dieser Flächen im Zeitverlauf nachvollzogen.

Außerdem umfassen die Waldrechnungen sämtliche Wirtschaftstätigkeiten im Wirtschaftsbereich Forstwirtschaft und Holzeinschlag, gemäß ESVG betrifft das unter anderem den Produktionswert, die Bruttowertschöpfung, Subventionen oder das Arbeitnehmerentgelt.

Der aktuelle Vorschlag für das Modul für Waldrechnungen steht im Einklang mit den Strategien in den Bereichen Klima und Waldressourcen. Im Rahmen des europäischen Green Deals stellte die Kommission die neue EU-Waldstrategie für 2030 als eine ihrer Leitinitiativen vor. In dieser Strategie werden die zentrale und multifunktionale Rolle der Wälder und der Beitrag der Forstwirtschaft (inkl. der gesamten forstbasierten Wertschöpfungskette) zur Verwirklichung einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft bis 2050 und zur Erhaltung lebendiger und wirtschaftlich florierender ländlicher Gemeinden anerkannt. Das Modul für Waldrechnungen unterstützt die EU-Waldstrategie für 2030 und die künftige Waldüberwachungsinitiative und verknüpft forstpolitische Maßnahmen mit Strategien in den Bereichen Klima, Energie und Bioökonomie.