Umweltwirtschaft / Green Jobs

Als Green Jobs werden Arbeitsplätze in der Umweltwirtschaft bezeichnet. Die Umweltgesamtrechnungen liefern im Rahmen ihres monetären Kontos "Umweltorientierte Produktion und Dienstleistung (EGSS)" Zahlen zu umweltbezogener Produktion und Beschäftigung. In diesem, auf europäischer Ebene harmonisierten Konzept wurde eine international vergleichbare Definition für Tätigkeiten, die man als Green Jobs bezeichnen kann, entworfen. Sie umfasst Arbeitsplätze zur Messung, Vermeidung, Verringerung, Beschränkung oder Behebung von Umweltschäden sowie zur Erhaltung natürlicher Ressourcen sowohl in der Herstellung von Produkten und Technologien als auch im Dienstleistungsbereich. Dazu gehören etwa Biolandwirt:innen, Solartechniker:innen, Hersteller:innen von Passivhäusern, Umweltberater:innen und vieles mehr.

Foto Solarpanele

Im Jahr 2019 hat die Europäische Kommission den Green Deal – einen ehrgeizigen Fahrplan für eine nachhaltige, ressourcenschonende und wettbewerbsfähige Wirtschaft – verabschiedet. Bis 2050 soll die Europäische Union klimaneutral werden. Die vom Green Deal vorgesehene grüne Transformation bedeutet, dass zukünftig mehr Arbeitskräfte in der Umweltwirtschaft – vor allem in den Bereichen erneuerbare Energie, Baugewerbe und Landwirtschaft – benötigt werden.

Umweltbezogene Beschäftigung

In Österreich entwickeln sich „Green Jobs“ schon länger positiv. Im Jahr 2008 waren rund 175.200 Beschäftigte in der Umweltwirtschaft tätig. Dieser Wert nahm bis zum Jahr 2021 auf 204.500 zu. In Vollzeiteinheiten bemessen betrug die Anzahl der Beschäftigten im Jahr 2021 rund 193.400.

Unter Einbeziehung der Beschäftigten im öffentlichen Verkehr gab es 2021 in Österreich rund 235.000 Umweltbeschäftigte. Der öffentliche Verkehr ist kein Bestandteil der „Environmental Goods and Services Sector“-Definition, er wird jedoch aufgrund der auf nationaler Ebene vorliegenden Nachfrage als Zusatzinformation ausgewiesen. Der öffentliche Verkehr umfasst die Personenbeförderung im Eisenbahnfernverkehr, die Güterbeförderung im Eisenbahnverkehr sowie die relevanten Anteile an der sonstigen Personenbeförderung im Landverkehr.

Der bedeutendster Umweltbereich „Management der Energieressourcen“ ist auf erneuerbare Energien sowie Wärme- bzw. Energieeinsparung und -management fokussiert und beschäftigte 2021 rund 70.400 Personen (34,4 % der Umweltbeschäftigten). Der Umweltbereich Schutz und Sanierung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser beinhaltet als Umweltgut unter anderem die Produkte aus der ökologischen Landwirtschaft und beschäftigte im Jahr 2021 rund 45.000 Personen. Mit 22,1 % der Umweltbeschäftigten  – im Vergleich zu 7,9 % des Produktionswertes,– ist dieser Bereich sehr beschäftigungsintensiv. Die klassischen Umweltschutzaktivitäten Luftreinhaltung und Klimaschutz sowie Abfallwirtschaft generierten ebenfalls bedeutende Beschäftigtenanteile.

Diagramm mit Darstellung der Anzahl der Umweltbeschäftigten in Österreich in 2021

Entwicklung der Umweltwirtschaft

Ein Vergleich der wirtschaftlichen Entwicklung der Umweltwirtschaft gegenüber der Gesamtwirtschaft in den Jahren 2008 bis 2021 zeigt, dass der Produktionswert der Umweltwirtschaft stärker angestiegen ist als das Bruttoinlandsprodukt.

Während der Produktionswert im betrachteten Zeitraum um fast 50 % angestiegen ist, verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt im gleichen Zeitraum einen Anstieg von rund 37 %.

Die Anzahl der Umweltbeschäftigten stieg von 2008 bis 2021 um über 17 % der Anteil der Umweltbeschäftigten an den gesamt Erwerbstätigen in Österreich erhöhte sich in diesem Zeitraum um etwa 4,6 %.

Abbildung Diagramm zu Entwicklung der Umweltwirtschaft im Vergleich zur Gesamtwirtschaft 2008 bis 2021